Am 6. Dezember 2024 diskutierte die Historikerin Ellinor Forster (Innsbruck, Geschichte und Region) mit dem Forschungsverbund Regionalitäten. Das Treffen in St. Pölten brachte nicht nur Austausch und Vernetzung, sondern mündete in einem konkreten Kooperationsvorhaben, das in den kommenden Jahren umgesetzt werden wird.
Ellinor Forster stellte einen Entwurf für ein Projektvorhaben mit dem Titel „Constructing a Region“ vor, im Rahmen dessen sie das Meisternarrativ der deutsch-italienischen Dichotomie und des „Nation Building“ ab 1848 im Tiroler Raum unter die Lupe nehmen möchte. Diesen Erzählungen wird ein regionalgeschichtlicher Ansatz gegenübergestellt, der mit dem Zugriff der Akteur-Netzwerk-Theorie erfolgen soll. Regionsbildung wird über die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen Objekten und Menschen im musealen Bereich (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) analysiert: Welche Ausstellungsgegenstände gelten beispielsweise als „tirolerisch“?
Nach einer Pause stellte Sabine Miesgang das Rahmenkonzept des Forschungsverbundes Regionalitäten vor. Mit dem in Bozen ansässigen Verein „Geschichte und Region/Storia e Regione“ verbindet den Forschungsverbund das Bestreben, den Begriff „Region“ zu reflektieren. In der anschließenden Diskussion konnte das Forschungsinteresse noch konkretisiert und zu einem gemeinsamen Publikationsvorhaben formuliert werden.
Im Jahr 2027 soll ein gemeinsamer Themenschwerpunkt in der wissenschaftlichen Zeitschrift des Vereins erscheinen, die sich seit 1992 Fragen der vergleichenden Regionalgeschichte widmet. Die Beiträge werden die Vermittlung von Regionen über Medien (im weitesten Sinne) thematisieren. Grundlage dafür wird ein Workshop sein, der sich mit Fragen der medialen Konstruktion von Regionen auseinandersetzt.