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Aktuelle Seite: Startseite / Forschungsverbund Lager und totale Institutionen

Forschungsverbund Lager und totale Institutionen

Lagergasse, Laa an der Thaya, (c) Judith Kreiner

Der 2020 gegründete Forschungsverbund hat zum Ziel, Lager und lagerähnliche Einrichtungen, die auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreich errichtet wurden, zu lokalisieren, systematisch zu verzeichnen und mittels inter- und transdisziplinärer Zugänge zu erforschen. Die Kriege und Diktaturen des 20. Jahrhunderts brachten es mit sich, dass viele Menschen zeitweise in Lagern untergebracht und im Extremfall, vor allem in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern, darin sogar ermordet wurden. Als Begleiterscheinungen von Krieg, (Zwangs-)migrationen, Repression und sozialen Experimenten wurden Lager zum Signum der Moderne. Zygmunt Bauman bezeichnete das 20. Jahrhundert passend als „Jahrhundert der Lager“, aber auch im 21. Jahrhundert bleiben bestimmte Lagertypen allgegenwärtig.

Im Rahmen des Verbundes werden die ansonsten getrennten Forschungsfelder (Forschungen zu Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen, Zwangsarbeiter:nnen, Inklusionslagern zur Erziehung und Umformung des „deutschen Volkes“, DPs und Geflüchteten) stärker miteinander verknüpft. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Funktionen sowie Kontinuitäten, Diskontinuitäten und Aspekte des Wissenstransfers in der Entwicklungsgeschichte dieses räumlichen Macht- und Herrschaftsinstrumentes differenzierter als bislang untersucht werden.
Im Rahmen von ortsbezogenen Fallstudien sollen die „Innenwelten“ der Lager, die mit der Lagerunterbringung verbundenen subjektiven Erfahrungen, die Praktiken des Umgangs der Menschen mit den jeweiligen Lagerbedingungen ebenso ausgelotet werden wie auch die Verflechtung ausgewählter Lager mit der unmittelbaren und mittelbaren Umgebung.

2023 wurde der Forschungsverbund „Lager“ auf „Lager und totale Institutionen“ erweitert: Die Einbeziehung von streng reglementierten und kontrollierten „totalen Institutionen“ (Erving Goffman) wie Heimen, Psychiatrien oder Gefängnissen erlaubt nicht nur die fokussierte Auseinandersetzung mit diesen Institutionen der (zwangsweisen) Unterbringung, sondern ist auch für das Forschungsthema „Lager“ gewinnbringend, da dadurch etwaige personelle, räumliche und ideologische Kontinuitäten besser sichtbar werden.

Zur Schaffung einer fundierten Wissensbasis  legt der Verbund ein besonderes Augenmerk auf die Sicherung von Quellen (Dokumentationen und Archivalien) und vorhandenem Wissen zu den untersuchten Orten und Personengruppen. Ebenso wichtig sind Fragen von Erinnerungskulturen, der Wissensvermittlung sowie der Entwicklung von innovativen Formaten zur partizipative Wissensproduktion seitens der interessierten Öffentlichkeit.

FV-Leitung: Edith Blaschitz (2020-2022: Dieter Bacher)

Laufende Projekte:

  • Projekt: Researching – Preserving – Sharing. Establishing a Transnational Community-Platform on Memories and Records of Nazi Forced Labour in Lower Austria“,
    Projektleitung: Edith Blaschitz, Eva Mayr (Universität für Weiterbildung Krems)
    Weiteres Projektteam: Berle Bieber (INJOEST); Karin Böhm; Kinga Frojimovics (Vienna Wiesenthal Institute), Carl Philipp Hoffmann (UWK)
    Projektlaufzeit: August 2025– Juli 2028
    Fördergeber: GFF NÖ (Citizen Science)
    Weitere Info: UWK-Projektdatenbank
  • Projekt: „Lagerunterbringung in der sowjetischen Besatzungszone Österreichs: Nachkriegsgeschichte und Erinnerung“
    Projektleitung: Barbara Stelzl-Marx (BIK)
    Projektteam
    : Dieter Bacher (BIK), Katharina Bergmann (BIK), Hannes Leidinger (BIK), Martin Sauerbrey (BIK), Anne Unterwurzacher (IAI)
    Projektlaufzeit: Jänner 2022 – Dezember 2024 (verlängert bis 2025)
    Fördergeber: FWF
    Weitere Info: Neues FWF-Forschungsprojekt

Abgeschlossene Projekte:

  • Projekt: „NS-‚Volksgemeinschaft‘ und Lager im Zentralraum Niederösterreich“
    Projektleitung: Martha Keil (INJOEST)
    Projektteam: Janina Böck-Koroschitz (INJOEST), Tina Frischmann (INJOEST), Christoph Lind (INJOEST), Philipp Mettauer (INJOEST), Edith Blaschitz (UWK), Karin Böhm
    Projektlaufzeit: Jänner 2022 – bis März 2025
    Fördergeber: NÖ Landesregierung
    Weitere Info: NS-Lager Niederösterreich
  • Projekt: „Spuren lesbar machen im NS-Zwangsarbeiterlager Roggendorf/Pulkau – Labor zu Kunst, Partizipation und digitalen Räumen“
    Projektteam: Rosa Andraschek (Künstlerin), Clemens Baumann (FH St. Pölten), Edith Blaschitz (UWK),  Martin Krenn (Künstler), Wolfgang Gasser (INJOEST), Sylvie Petrovic-Majer (OpenGLAM) ,  Alexander Schlager (FH St. Pölten), Heidemarie Uhl (ÖAW), Georg Vogt (FH St. Pölten), Daniela Wagner (UWK).
    Projektlaufzeit: November 2021 –  bis April 2023
    Fördergeber: Landesregierung Niederösterreich & Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport
    Weitere Info: Spuren lesbar machen

Publikationen:

  • Edith Blaschitz/Martin Krenn (Hrsg.) Spuren lesbar machen. Das NS-Zwangslager im Granitwerk Roggendorf. Neue Formen der Geschichtsaufarbeitung zwischen Kunst und Wissenschaft, herausgegeben von Edith Blaschitz und Martin Krenn. Innsbruck: StudienVerlag 2025.
  • Edith Blaschitz/KarinBöhm/Carl Philipp Hoffmann (Hg.), NS-Lager und Zwangsarbeit im Bezirk Krems. Citizen Scientists suchen nach Spuren. Krems University Press 2024.dith Blaschitz, „… und da kamen eines Tages 30 Ukrainer“. NS-Lager und Zwangsarbeit im Bezirk Krems, in: dies.: NS-Lager und Zwangsarbeit im Bezirk Krems (2024),  11-19.
  • Edith Blaschitz, Citizen Science und Beteiligung: Ein Forschungsprojekt zu NS-Lagern und Zwangsarbeit im Bezirk Krems, in: dies.: NS-Lager und Zwangsarbeit im Bezirk Krems (2024),  168-174.
  • Karin Böhm, Edith Blaschitz, Nichts zu sehen? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – eine topografische Vermessung. Weitra: Bibliothek der Provinz 2024 (engl. Ausgabe: Nothing left to see? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – a topographic survey“), Nominierung als eines der 50 besten Fotobücher beim „Athens Photo Festival“, ausgestellt im Benaki Museum, Athen, 6.6.–28.07.2024.
  • Edith Blaschitz/Heidemarie Uhl/George Vogt /Martin Krenn/Rosa Andraschek/Wolfgang Gasser, Rendering Forgotten Places of NS Terror Visible. Art, Research, Participation, and Digital Technologies as an Assemblage in the Project “Making Traces Readable in the NS Forced Labour Camp Roggendorf/Pulkau”, in: Connected Histories. Berlin 2024:  Studies in Digital History and Hermeneutics, 141-165. [peer reviewed]
  • Edith Blaschitz, Das Nicht-Sichtbare sichtbar machen: Archive, transnationale Erinnerungskulturen und digitale Kollaboration am Beispiel „belasteter“ Orte der NS-Zeit, in: Birgit Peter/Clemens Baumann/Theresa Eckstein/Klaus Illmayer/Alexander Rind/Sara Tiefenbacher/Georg Vogt (Hg.), Digitale Strategien zur Erschließung prekärer Bestände. Über Erzählen, Ausstellen, Partizipieren. Göttingen: V&R unipress 2024 (Deutsch/Englisch).
  • Peter Hinterndorfer, Challenges and Possibilities of Creating Digital 3D Models for Examining Nazi Camps Illustrated by the Example of the Concentration Camp Complex Mauthausen-Gusen, in: Barbara Hausmair/Thomas Kersting/Thomas Kühtreiber/Natascha Mehler/Ulrich Müller (Hg.), Von der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie zur Historischen Archäologie. Festschrift für Claudia Theune zum 65. Geburtstag (Historische Archäologie Sonderband 2024), 91-106.
  • Peter Hinterndorfer, Archäologische Grabungen im Zwangsarbeitslager „am Wehr” in Kirchbichl, in: Nikolaus Hofer/Franz Sauer (Hg.), Archäologie der Zwangsarbeit – Das „Lager am Wehr” und das „Polenlager” in Kirchbichl, Tirol (Archäologie Aktuell 10). Horn 2024, 48-90.
  • Peter Hinterndorfer, Viewsheds and accessibilities. The spatial structuring of the concentration camp complex Mauthausen-Gusen, in: Claudia Theune, Barbara Hausmair, Christina Schmid (Hg.), Das 19. und 20. Jahrhundert im Fokus der Historischen Archäologie (Beiträge zur Mittelalter- und Neuzeitarchäologie in Österreich Beiheft 15/2024), 404-413.
  • Janina Böck-Koroschitz: Auf den Spuren eines Wiener Madrich. Hachschara in Österreich am Beispiel von Zwi Rechter. In: Sabine Hödl (Hg.), Jüdische Geschichte ist uns anvertraut. Festschrift für Martha Keil (Wien 2023), 202–214.
  • Janina Böck-Koroschitz: Hachschara – Die Vorbereitung jüdischer Jugendlicher in Österreich für die Auswanderung nach Palästina/Erez Israel 1920–1942. In: Anja Grebe (Hg.) Zeitschrift des ÖGL, Neue Perspektiven auf 100 Jahre Kulturerbe Niederösterreich (Wien 2023), 4–8.
  • Benjamin Grilj, „Leider tanze ich nicht mehr im lila Nachthemd“. Die vielfältige Bedeutung von Kleidung in den Todeslagern Transnistriens. In: Institut für jüdische Geschichte Österreichs (Hg.): Kleider machen Juden. Jüdische Kleidung, Mode und Textilproduktion zwischen Selbstbestimmung und Zwang, St. Pölten 2023, S. 54–65.
  • Martha Keil, unter Mitarbeit von Edith Blaschitz, Christoph Lind und Philipp Mettauer, Das Citizen Science-Projekt „NS-,Volksgemeinschaft‘ und Lager im Zentralraum Niederösterreich. Geschichte – Kontaktzonen – Erinnerung“. Ein Werkstattbericht. In: Jahrbuch für Landeskunde NÖ Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 88 (2022).
  • Philipp Mettauer: Survivors, Victims, and Perpetrators at the Lower Austrian Psychiatric Hospital Mauer-Öhling during the National Socialist Era, in: Suzanne Bardgett, Dan Stone, Christine Schmidt (ed.), Beyond Camps and Forced Labour. Proceedings of the Sixth International Conference, Palgrave Macmillan, London 2021, p. 31-47.
  • Dieter Bacher, A menekültek mint informátorok. A „WRINGER“-program és a magyar menekültek Ausztriában [= Flüchtlinge als Informanten. Das „WRINGER“-Programm und ungarische Flüchtlinge in Österreich], in: Magdolna Barath, Nora Szeker (Hg.), Ügynökhistóriák a Lajtán innen és túl. Hírszerzéstörténeti tanulmányok [= Agentengeschichte über Lajtan und darüber hinaus. Studien zur Nachrichtendienstgeschichte]. Budapest, Pécs 2020, S. 59–75.

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